Begriffe verständlich erklärt

Wir wollen hier Begriffe ohne Fachkauderwelsch erklären, die mit dem Begriff Digitalisierung verbunden sind.

Was bedeutet Digitalisierung ?

Digitalisierung bedeutet im ursprünglichen Sinn das Umwandeln von analogen Daten (z.B. Schreiben auf Papier) in digitale Formate (z.B. Textverarbeitung im Computer).
Zwischenzeitlich wird sie als Oberbegriff benutzt für alles was mit IT bzw. Computer zu tun hat. (Smartphone, Social Media, Roboter, Internet etc.)
Dabei ist zu beachten: Digitalisierungen sind Techniken und kein Konzept.

Was ist der Unterschied zwischen Kausalität oder Korrelation ?

Eine Studie hat gezeigt, dass in solchen Regionen, in denen es viele Störche gibt, auch die Geburtenrate hoch ist. Würden die Störche die Babys bringen, dann hätte man eine Kausalität. Viele Störche ergibt viele Babys.

Da dies offensichtlich nicht der Fall ist, muss es andere Gründe für diesen Zusammenhang geben.
Des Rätsels Lösung: Störche siedeln sich eher in ländlichen, ruhigen Gegenden an. Dies sind auch die Regionen, in die bevorzugt Familien ziehen, um den beengten  Wohnverhältnissen der Stadt zu entgehen.
Diesen Zusammenhang nennt man Korrelation.

Dieser Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation ist sehr wichtig.

Statistische Ergebnisse, vor allen Dingen, wenn sie aus einer KI-Anwendung kommen, können zu vorschnellen Schlussfolgerungen führen.
Es muss genau geprüft werden, ob 2 Ereignisse wirklich ursächlich zusammenhängen oder statistische Zufälligkeiten sind. Gerade in der Pflege ist diese Unterscheidung wichtig bei der Planung von Prophylaxen- und Therapiemaßnahmen.

Was ist ein Algorithmus ?

Ein Algorithmus ist eine Beschreibung der Vorgehensweise, wie Schritt für Schritt ein bestimmtes Problem gelöst werden kann. Algorithmen betreffen jetzt nicht nur digitale Anwendungen, sondern sind auch im alltäglichen Leben gegenwärtig.
Ein bekanntes (berüchtigtes) Beispiel hierfür ist die Möbel-Aufbauanleitung. Hier wird aufgezeigt, wie man schrittweise beispielsweise ein Bett zusammenbauen muss. Diese Anweisung gilt aber nur für dieses Bett.
Für den Aufbau eines Schrankes hilft sie nichts. Das klingt zwar banal, ist aber wichtig, denn ein Algorithmus betrifft immer nur ein genau definiertes Problem.

Ein Beispiel aus mikis CareBrain: Es soll ermittelt werden, welche Therapien anhand der vorhandenen Diagnosen für den Bewohner nützlich wären.
In grobe Schritte aufgeteilt sieht dies so aus:

  • welche Therapien werden gerade angeboten ?
  • welche davon sind mit Diagnosen vernetzt?
  • ermittle daraus die Diagnosen mit einem positiven Erfolgsstatus
  • vergleiche, ob dem Bewohner zugewiesene Diagnosen auf dieser Positiv-Liste sind
  • wenn ja, dann gib die Therapien mit den entsprechenden Diagnosen aus

Dieses Beispiel ist recht einfach, da es verschiedene Komponenten nicht berücksichtigt, wie z.B. die Persönlichkeit des Therapeuten, Schwere der Erkrankungen etc. Es werden nur Korrelationen ermittelt.
Selbst wenn noch mehr Entscheidungskriterien in den Algorithmus eingebaut würden, ist es notwendig, die Ergebnisse vom Menschen überprüfen zu lassen.

Was ist Künstliche Intelligenz ?

Programme oder Maschinen, die unter dem Begriff ‚Künstliche Intelligenz‘ (KI) firmieren sind nicht intelligent im menschlichen Sinne. Man hat von außen allerdings den Eindruck, dass hinter diesen Maschinen Intelligenz steckt; sie simulieren also Intelligenz.
KI soll riesige Datenbestände (Big Data) durchforsten, dabei Muster erkennen und automatisch entweder reagieren oder Vorschläge zum Handeln machen. Dabei können die Vorschläge über das hinausgehen, was Menschen zu leisten in der Lage sind.

Die Konzepte von KI sind nicht neu. Sie stammen schon aus den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber erst seit etwa 2010 ist man durch den immensen Geschwindigkeitszuwachs bei Computern in der Lage diese umzusetzen.
Eine weitere Bedingung war das Speichern und vor allen Dingen schnelle Verarbeiten von großen Datenmengen.
WICHTIG: Ohne das Sammeln von Daten bzw. Dokumentieren gibt es keine künstliche Intelligenz.

Was ist der Unterschied zwischen einer Opt-In und Opt-Out-Regelung ?

Erklärt werden soll dies am Beispiel des Organspende-Ausweises. Bei einer Opt-In-Regelung muss der Organentnahme explizit zugestimmt werden. Bei der immer wiederkehrenden Diskussion um zu wenig Spenderorgane ist die Opt-Out-Regelung eine der Haupt-Überlegungen.
Dabei wäre dann jede Person ein Organspender, sofern sie eine Organentnahme nicht ausdrücklich verbietet. Dies ist natürlich ein gewaltiger Unterschied.
Auch bei der Diskussion um die elektronische Patientenakte spielt die Opt-In oder Opt-Out-Regelung eine gewichtige Rolle.